Zeitungsberichte

Frauen dürfen in fünf Jahren auf den Vogel schießen

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Oberst Alfred Dregger ( vierter von rechts ) und links neben ihm König Sven Protte präsentierten sich nach der Versammlung gemeinsam den neu und wiedergewählten Offiziere der Schützenbruderschaft St. Pankratius. Foto: brüggestraße

                   Pankratius-Schützen verhandeln mit Festwirt noch über den Bierpreis

Körbecke – Wenn sie mit ausmarschieren, sollen sie die gleiche Schützenuniform tragen wie die Männer. Hut oder nicht, das soll noch geklärt werden. Auf den Vogel schießen dürfen sie in fünf Jahren, die ersten zehn Damen, die der Schützenbruderschaft St. Pankratius beigetreten sind.

„Es gelten die gleichen Rechte, Pflichten und Regelungen wie bei den Männern“, so erläuterte es Schützenoberst Alfred Dregger bei der Hauptversammlung am 11. März in der Möhneseehalle. Gute drei Stunden tagten die Schützen, hörten Berichte und Ankündigungen, erteilten Kassierer und Vorstand die nötige Entlastung und gaben die Stimme ab, um Offiziere neu oder wieder zu wählen.

Der Mitgliedsbeitrag steigt nach einstimmigem Beschluss für die Schützen auf 30 Euro, für die Jungschützen auf 15 Euro pro Jahr.

Kritisch beleuchtet wurde der Bierpreis: Soll das Glas Bier beim Fest künftig 1,90 Euro kosten oder doch schon zwei Euro? Im vergangenen Jahr kostete das 0,2-Liter-Glas offiziell 1,80 Euro. 10 Cent pro Getränk, letztlich 2000 Euro, gingen als Spende an die Europäische Schützengemeinschaft, um alles als Unterstützung weiterzuleiten in die von Russland überfallene Ukraine. Eine Abstimmung über den Bierpreis 2023 blieb aus – der Vorstand soll und will erst noch einmal mit dem Festwirt an den Verhandlungstisch.

Ihr Schützenfest feiern die Züge in diesem Jahr wie gewohnt am Wochenende nach Pfingsten, vom 3. bis zum 5. Juni und im gewohnten Glanz. Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Möhnesee und der Musikverein aus Grevenbrück begleiten die Ausmärsche. Die Emsperlen sind wieder als Stimmungsmacher für die Schützenbälle in der Möhneseehalle gebucht. Als Gastverein werden die Schützen von St. Antonius Günne erwartet.

Für den Schützenfestmontag genehmigten die Schützen eine Neuerung: Es wird vor dem Adlerschießen erstmals ein reichhaltiges Frühstücksbuffet in der Halle geben.

Noch vor dem Schützenfest sollen die Schützen mit anpacken, um die Vogelstange wieder herzurichten. Nötig geworden waren die Arbeiten durch neue Sicherheitsvorgaben der Behörden. Die Arbeiten für das Fundament hatten die Schützen an Fachfirmen vergeben. Das Entrosten des Gittermasts und der anschließende Neuanstrich sollen in Eigenarbeit übernommen werden.

In der Schützenhalle gibt es zwei Neuerungen: Die Beleuchtung in der Halle soll in diesem Jahr dauerhaft auf energiesparende Leuchtdioden umgestellt werden. Werbung ist jetzt auch ein Thema: Vom Saal aus gesehen rechts neben der Bühne ist ein großes Schienensystem montiert worden, um ganzjährig Sponsoren-Tafeln zu präsentieren – augenfällig, aber nicht aufdringlich, wie der Oberst es beschrieb. Werbepartner sollen ab jetzt eingeworben werden.

Die Wahlen liefen zügig: Kassierer Andreas Villbusch wurde mit viel Lob im Amt bestätigt. Neuer Kassenprüfer ist Dr. Werner Schockenhoff, Ersatz-Kassenprüfer Karl-Heinz Redemann.  

Die Zugvorstände:

Möhnesschützen: Philipp Hartung scheidet nach acht Jahren als Zugführer aus, Laurenz Tenberge ist Nachfolger. Osthofentor: Wiederwahl für Elmar Redemann und Thoms Bergner. Daiwesweg: Oliver Peitz scheidet nach acht Jahren aus, Christian Furmaniak wird Wiedergewählt. Schweineplatz: Lucio Westermann bleibt Zugführer, David Kessler Zugoffizier. Jungschützen: Laurenz Tenberge scheidet aus. Nachfolger als Zugführer ist Steffen Peck. Max Teuner wird neuer Zugoffizier. brü

Land fördert Kraftakt der Körbecker Schützen

Körbecke. Das Land fördert in der maximal zulässigen Höhe von 65 Prozent der Gesamtkosten und gibt fast hunderttausend Euro, damit die Pankratius-Schützen ihre Halle nachrüsten können: Wie berichtet, muss vor allem beim Brandschutz nachgebessert werden, weil die Vorschriften deutlich strenger geworden sind, zudem soll der Speiseraum modernisiert werden.

Ferdinand Aßhoff von der Bezirksregierung in Arnsberg und der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Heinrich Frieling aus dem Umweltausschuss überbrachten am Mittwochnachmittag den frisch ausgedruckten Förderbescheid: 97425,78 Euro fließen mit dem Segen des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz aus dem Struktur-Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum. „Es ist wichtig, dass wir besonders die fördern, die Stützen des gesellschaftlichen Lebens auf dem Land sind“, das unterstrichen Aßhoff und Frieling gemeinsam.

Insgesamt wollen die Schützen bis 2023 eine Summe von 149885,82 Euro in die Hand nehmen. Noch in diesem Jahr sollen nötige Maurerarbeiten erledigt werden, Brandschutzklappen sowie Feinstaubfilter in der Belüftungsanlage verbaut werden. Die bereits installierten Rauchmelder gehören mit zum Projekt. Gearbeitet wird überwiegend im Heizungsraum – die Post mit der Paketsortierung und die Gemeinde mit der ausgelagerten Schul-Mensa sollen durch die Arbeiten nicht gestört werden.

Im nächsten Jahr soll die Halle neue Außentüren nach neuestem Standard bekommen, ausgerüstet mit sogenannten Panikschlössern: Zugangssicherung, Brandschutz und stets freie und sichere Fluchtwege stehen hier auf dem Aufgabenzettel. 2023 soll der Speiseraum umgebaut werden – der aktuelle Vertrag mit der Gemeinde für den Betrieb einer Schul-Mensa im Speiseraum läuft Ende 2022 aus, hat aber grundsätzlich eine Option zur Verlängerung, falls der Rat auch seinen zweiten Beschluss zum Ort für einen Mensa-Neubau wieder kippen sollte.

„Wir sind dankbar – ohne diese Hilfe hätten wir die Aufgaben nicht schultern können!“ Das sagten Schützenoberst und Vorsitzender Alfred Dregger sowie Hauptmann und Zweiter Vorsitzender Klaus Wiegelmann am Mittwochnachmittag vor Ort an der Schützenhalle, den Förderbescheid der Bezirksregierung Arnsberg in Händen.

Wie es den Schützen insgesamt gehe bei den vielen Einschränkungen durch Corona? „Die Post und die Gemeinde als Mieter retten uns die Umsätze, da haben wir Glück und da sind wir dankbar“, sagte Alfred Dregger: „Im zweiten Jahr kein Schützenfest, in diesem Jahr kein Karneval, dazu keine Konzerte, keine Hochzeiten – einfach nichts, dafür aber die Verpflichtung, dass wir modernisieren und nachbessern müssen… Mit den beiden Mietern schaffen wir das alles, auch mit den Fördergeldern obendrauf.“ Und sonst? “Da blutet uns natürlich das Herz: Wir möchten wieder gemeinsam feiern dürfen!“ Er sei optimistisch, sagt Dregger: „Nächstes Jahr dürfen wir wieder…“ brü